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Inertia.js und Symfony: Eine leistungsstarke Kombination für moderne Webanwendungen 

Heutzutage stehen wir Webentwickler vor der Herausforderung, leistungsfähige, robuste und sichere Webanwendungen zu entwickeln, die gleichzeitig eine interaktive Benutzererfahrung mit möglichst kurzen Ladezeiten bieten. Die gute Zusammenarbeit zwischen Frontend und Backend ist entscheidend, um diese Anforderungen bedienen zu können. Bei der Wahl des richtigen Technologie-Stacks gibt es verschiedene Ansätze. 

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Zusammenwirken von Inertia.js und Symfony und vergleichen die Lösungsansätze mit Technologien für reine Single-Page-Applications (SPA). Wir werden auch die Vorteile von Inertia.js hervorheben und zeigen, warum es in unseren Projekten Einzug findet. 

Grundsätzlich sind Server-Side Rendering (SSR) und Client-Side Rendering (CSR) zwei unterschiedliche Ansätze bei der Entwicklung von Webanwendungen, jeder mit seinen eigenen Vor- und Nachteilen. 

Server-Side Rendering 

Bei SSR erfolgt die Initialisierung der Webseite auf dem Server, der dem Browser bereits vollständig gerenderte HTML-Seiten sendet. Dies verbessert die SEO-Freundlichkeit, da Suchmaschinen leicht auf den Inhalt zugreifen können. Auch die initiale Ladegeschwindigkeit für den Benutzer kann schneller sein. Allerdings geht dies mit einer höheren Serverlast einher, da bei jeder Anfrage eine neue HTML-Seite generiert werden muss. Außerdem begrenzt reines SSR die clientseitige Interaktivität, da einige Teile der Anwendung möglicherweise serverseitige Anfragen erfordern, was zu weniger dynamischen Benutzeroberflächen führen kann. 

Client-Side Rendering

Auf der anderen Seite setzt CSR den Fokus auf die Ausführung von JavaScript im Browser. Nach der ersten Anforderung wird eine Grundseite geladen, und dann erfolgen die Aktualisierungen und Interaktionen dynamisch auf der Clientseite. Dies reduziert die Serverlast und ermöglicht eine schnellere Navigation zwischen den Seiten. Allerdings kann die initiale Ladegeschwindigkeit länger sein, da alle benötigten Daten per API-Requests vom Server geholt werden müssen, nachdem die Seite bereits im Browser gerendert wurde. Außerdem können SEO-Herausforderungen auftreten, da der Großteil des Inhalts über JavaScript nachgeladen wird. Suchmaschinen-Crawler können Schwierigkeiten haben, den Inhalt richtig zu indexieren, was zu einer schlechteren Sichtbarkeit in den Suchergebnissen führen kann. 

Single-Page-Anwendungen

Single-Page-Anwendungen (SPA) kombinieren CSR mit dem Konzept, dass nur einmalig eine HTML-Seite geladen wird, und alle weiteren Änderungen dynamisch über JavaScript erfolgen. SPAs bieten eine reibungslose Benutzererfahrung, da sie auf Änderungen ohne vollständige Seitenaktualisierung reagieren können. 

Hierzu sollte erwähnt werden, dass SPA-Ansätze durchaus ihre Berechtigung haben und für Projekte mit einem reinen REST-API-Backend gut einsetzbar sind. Gerade wenn mehrere unabhängige Client-Systeme mit dem Backend sprechen, kann diese Art der Entwicklung gute Lösungen bringen, da hier eine komplette Entkopplung von Backend und Frontend möglich ist. Eben diese Entkopplung erfordert eine separate Backend-Infrastruktur und API-Kommunikation und birgt auch Nachteile und Hürden, die uns in vergangenen Projekten einiges an Mehraufwand bereitet haben. 

Vorteile von Inertia.js 

Dem gegenüber sind die Vorteile von Inertia.js beim Einsatz für eine klassische Webanwendung mit Frontend und Backend schnell ersichtlich. Inertia.js ist eine Art Protokoll, das mit bekannten Javascript-Frameworks wie Vue.js zusammenspielt. Damit werden die Vorteile von SSR und clientseitigem Rendern (CSR) kombiniert. 

  • Nahtlose Integration: Inertia.js kann einfach und schnell in eine bestehende Symfony-Anwendung integriert werden. Es bietet eine spezielle Middleware, die die Kommunikation zwischen dem Symfony-Backend und der Vue.js-Frontend-Komponente ermöglicht. Dies ermöglicht eine effiziente Zusammenarbeit und trotzdem die klare Trennung von Backend und Frontend. 
  • Kürzere Ladezeiten: Durch die Möglichkeit des serverseitigen Renderings können Inhalte schneller an den Benutzer geliefert werden, da die Seite weniger Overhead für den initialen Aufruf hat. 
  • Bessere Performance: Durch die Kombination von SSR- und CSR-Techniken bietet Inertia.js eine bessere Performance im Vergleich zu reinen SPAs. Es ermöglicht die schnelle Aktualisierung von Inhalten, ohne dass die gesamte Seite neu geladen werden muss. 
  • Effiziente Datenübertragung: Inertia.js nutzt JSON-Responses für die Datenübertragung zwischen Frontend und Backend. Diese JSON-Daten können mit den integrierten Serialisierungs-Funktionen von Symfony einfach erstellt und verarbeitet werden. 
  • SEO-Freundlichkeit: Einer der größten Vorteile von Inertia.js ist die verbesserte SEO-Freundlichkeit im Vergleich zu reinen SPAs. Suchmaschinen-Crawler können serverseitig gerenderte Seiten leichter verstehen und indexieren, was zu einer besseren Sichtbarkeit in den Suchergebnissen führt. 
  • Einfache Wartung: Durch die direktere Verzahnung von Backend und Frontend ist die Wartung und Aktualisierung der Anwendung in vielen Bereichen einfacher aus. 

Fazit

Inertia.js und Symfony bilden eine leistungsstarke Kombination für die Entwicklung moderner Webanwendungen. Durch die Integration von Inertia.js können Entwickler wie wir die Vorteile von serverseitigem Rendern nutzen, um schnell ladende, SEO-freundliche und reaktionsfähige Webanwendungen zu erstellen. Im Vergleich zu reinen SPA-Lösungen wie Nuxt.js bietet Inertia.js eine einfachere Integration, kürzere Ladezeiten, bessere Performance und eine einfachere Wartung. Für die Entwicklung klassischer Webanwendungen werden wir uns daher in Zukunft wieder auf diesen Technologie-Stack setzen.