Wechsel zum Remote-Team

Wir sind ein Team aus vier Mitarbeitern, zwei Vollzeitkräfte und zwei Werkstudenten. Bis vor drei Wochen war das Büro unser Treffpunkt. Wer von zuhause aus arbeiten wollte konnte das tun, meistens haben wir uns aber doch im Büro eingefunden. Dort hatten wir alles, was wir brauchen, um gut voranzukommen: passende Hardware, schnelles Internet, die nötige Ruhe, ab und zu einen Kaffee, brauchbares Essen in der Kantine, …

Dann kam Corona. Bereits eine Woche bevor die Ausgangsbeschränkungen in Bayern verordnet wurden war klar, dass wir uns nicht mehr alle im Büro versammeln sollten, um die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Da jeder ein Notebook oder einen transportablen PC hatte war die Hardware kein Thema. Ausschließlich im Büro verfügbare Dienste gibt es auch nicht, somit ist ein gemeinsames Netzwerk oder VPN nicht das Problem. 

Dennoch haben sich ein paar Situationen ergeben, bei denen wir neue Wege finden mussten. Diese stellen wir hier vor.

Abstimmung im Team

Bereits vor einigen Monaten haben wir Slack zur Kommunikation im Team eingeführt. Das kam uns dann zugute, da jeder bereits mit dieser Art der Interaktion vertraut war. Allerdings ist eine zusätzliche direkte persönliche Kommunikation ja nicht mehr möglich – man kann nicht einfach zu jemandem an den Tisch gehen und mit ihm den Source Code durchzusehen. Hierzu und für gesprochene Kommunikation verwenden wir jetzt Zoom. Auch für die Abstimmung mit unseren Auftraggebern hat sich Zoom als brauchbares Mittel herausgestellt. Früher haben wir das Telefon im Freisprechbetrieb verwendet.

Daily Stand-up

Früher haben wir uns am Stehtisch getroffen, selten war jemand remote beteiligt. Es gab einen “Leader”, er hat das Daily moderiert und auf einem Blatt Notizen mitgeschrieben. Wer arbeitet(e) an welchen Themen, wer ist dabei noch beteiligt, was hat uns aufgehalten. Dieses Blatt hat uns im Lauf des Tages dabei geholfen, den “roten Faden” nicht zu verlieren. Als Remote-Team ist das in dieser Form nicht möglich, deshalb haben wir eine kleine Anwendung als Web-Applikation entwickelt, mit der wir einen ähnlichen Workflow erreichen können. Jeder kann seine Themen eintragen, Andere sehen diese dann sofort. Anschließend kann man sie abhaken oder auf den aktuellen Tag verschieben. 

Sprint Retrospektive

Als jeder im Büro war, haben wir Post-its auf ein Whiteboard geklebt, um die Stimmung im Team zu ergründen und positive sowie negative Aspekte zu finden. Jetzt verwenden wir stattdessen Miro, anschließend wird ein Screenshot statt eines Fotos per Slack geteilt. Die Retrospektive kann dadurch wie gewohnt am Ende einen Sprints erfolgen. Als vorteilhaft kann sogar zusätzlich die schnelle Bearbeitungsmöglichkeit des Boards gesehen werden, ohne dafür neue Post-its schreiben zu müssen.

Kaffeepausen

Wir haben nie viel “gequatscht”, dennoch hat ein persönlicher Austausch, kurz vor oder nach dem Daily, in der Mittagspause, oder in der Kaffeepause, dazugehört. Deshalb telefonieren wir jetzt ab und zu gegen 16 Uhr, informell, keine Themen mit Arbeits-Bezug. Es hilft ein bisschen, den persönlichen Draht nicht zu verlieren.

Sonstige Koordination

Schon sehr lange verwenden wir Jira und Bitbucket, das ist aktuell natürlich förderlich.

Fazit

Mit Corona haben wir einen Schritt, der eigentlich schon länger in Erwägung gezogen wurde, recht schnell umgesetzt: Weg von physischer Präsenz und Papier, hin zu digitaler Koordination und ortsunabhängigen Arbeiten. Bisher funktioniert das für uns sehr gut. Es bleiben einige Herausforderungen, Vorstellungsgespräche beispielsweise, aber auch hier werden sich Lösungen finden lassen.

Wir planen, diesen Beitrag zu aktualisieren, wenn sich etwas Neues ergibt.